Theatergemeinde München
Kulturvielfalt zum ermäßigten Preis
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Kulturvielfalt zum ermäßigten Preis
Zwei ganz verschiedene Musiktheaterstücke feiern kurz vor Spielzeitende ihre Premiere. Das Gärtnerplatztheater bringt die Oper „Liliom“ von Johanna Doderer nach dem Drama von Ferenc Molnár, die 2016 während der Umbauphase des Theaters in der Reithalle uraufgeführt wurde, nun auf die Bühne des Haupthauses. Und im Rahmen der Opernfestspiele zeigt die Bayerische Staatsoper eine Neuinszenierung von Händels „Agrippina“ im Prinzregententheater.
Liliom
Oper von Johanna Doderer
Inszenierung: Josef E. Köpplinger
Leitung: Michael Brandstätter
Spielzeitpremiere am 6. Juli 2019
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause
Die Figur des durch seinen Schöpfer, den Autor Ferenc Molnár, berühmten brutal-hilflosen Ringelspiel-Ausrufers auf dem Jahrmarkt hat schon Puccini zu Vertonungen gereizt. Die österreichische Komponistin Johanna Doderer hat nun vor drei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Josef E. Köpplinger, der auch das Libretto verfasst hat, ein Musiktheater aus diesem Stoff geschaffen, das inzwischen auch auf anderen Bühnen erfolgreich aufgeführt wurde. Liliom ist ein Zerrissener, der seine Gefühle nicht zeigen kann und deshalb sich und andere ins Unglück reißt. Ein missglückter Raubmord führt ihn schließlich zum Selbstmord. Vor dem himmlischen Richter muss er sich rechtfertigen, doch selbst seine Reue gelingt nicht. Nicht einmal die Liebe von Julie, Lilioms Frau und der resolute Halbwelt-Charme der Karussellbesitzerin Frau Muskat können ihn retten. Die Originalbesetzung der Uraufführung mit Daniel Prohaska, Camille Schnoor und Angelika Kirchschlager verspricht für die Wiederaufnahme des Werks im Stammhaus erneut Erfolg und Zustimmung. sl
Agrippina
Oper von Georg Friedrich Händel
Inszenierung: Barrie Kosky
Musikalische Leitung: Ivor Bolton
Premiere: 23. Juli 2019
Händels sechste Oper „Agrippina“ zeigt ihn bereits auf dem Zenit seines Komponierens und war bei der Uraufführung in Venedig 1709 ein rauschender Erfolg, nicht zuletzt weil, was damals nicht üblich war, das brillante Libretto eigens für ihn geschrieben war: Der römische Kaiser Claudius soll auf der Rückreise vom erfolgreichen Feldzug gegen Britannien ertrunken sein. Damit sieht seine Frau Agrippina den Moment reif für Nero, ihren Sohn aus erster Ehe, den Thron zu besteigen. Doch dann kommt alles erst einmal anders und die kaum nacherzählbaren Irrungen und Wirrungen einer Barockoper entfachen ein Feuerwerk origineller Arien, eingeleitet von einer der wirkungsvollsten Ouvertüren Händels – bis am Ende Nero den Thron und Ottone Poppea bekommt. Nach der bislang einzigen Münchner Inszenierung der „Agrippina“ 1966 – natürlich auf Deutsch im Cuvilliés-Theater –, gibt es jetzt im Prinzregententheater die Münchner Erstaufführung der ungekürzten italienischen Originalfassung. klk
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