Theatergemeinde München
Kulturvielfalt zum ermäßigten Preis
Theatergemeinde München
Kulturvielfalt zum ermäßigten Preis
Gewidmet dem Kultur(Über)Leben unserer Stadt im Jahr 2020
und darüber hinaus.
„Es würde sich nun alles ändern, das wäre das neue Normal.“
Carl Jakob Haupt
Führungen. Tagesfahrten. Reisen. Gruppen-Ausflüge zu geheimnisumwitterten, legendären, berühmt-berüchtigten oder spektakulären Orten der schönen, schwierigen Stadt und ihres Umlands. Klettern auf Aussichtstürme. Flanieren durch Schlossgärten. Wandeln auf den Spuren historischer Persönlichkeiten. All das gehört neben den Tanzfesten, den Konzert- und Kabarett-Abenden zum eigenständigen Veranstaltungsangebot der traditionsreichen Kultureinrichtung, für die Du arbeitest und schreibst.
Erstarrt. Eingefroren unter einem schattierungslosen, bleigrauen Himmel. Als habe die Wintersonnenwende nicht stattgefunden. So dämmert die schöne, schwierige Stadt in den ersten Tagen des Jahres 2021 einer unklaren Zukunft entgegen.
Zusammen mit allen anderen Bewohnern der schönen, schwierigen Stadt, und vor allem mit den Künstlern, die in ihr leben, gehst Du dieser Tage durch eine Vorweihnachtszeit, wie keine zuvor jemals war. Kein-Nachten. Allein-Nachten. Das ist Euch allen aufgebürdet am Ende des Jahres 2020.
Früher, schneller, jäher als sonst, fiel dann der Herbst ein, in die schöne, schwierige Stadt. Ohne das weltgrößte Volksfest, das seit gefühlt unvordenklicher Zeit Jahr für Jahr Lebensfreude, Spaß und Sinnlichkeit einem finalen Höhepunkt entgegentreibt, bevor die Kälte kommt, wurde es plötzlich einfach dunkel und still und der ohnehin nur halbherzig gelebte Sommer war vorbei.
Ja, man musste ein Kontaktformular ausfüllen, bevor man das Event-Forum am Gasteig betreten durfte. Ja, man musste Distanz halten zu allen anderen. Und, ja, man musste die ganze Zeit über gesichtsverhüllt sein, wenn man dabei sein wollte, beim Konzertsommer der traditionsreichen Kultureinrichtung, für die Du arbeitest und schreibst.
An einem lauwarmen, wolkenverhangenen Samstagnachmittag im Juli nahm der Intendant der Kammerspiele seinen Abschied aus der schönen, schwierigen Stadt. Und zwar ganz anders, als es vor dem Einmarsch des Virus mit der Krone geplant gewesen war.
Im Frühsommer des Jahres wurde entschieden, dass die schöne, schwierige Stadt nun peu á peu wieder erwachen sollte, aus der unnatürlichen Stille, in der sie seit Mitte März auf behördliche Anordnung ruhte. Der Grauschleier, der über allem lag, sollte sich lüften.
Natürlich, es gab die Online-Angebote, in der Zeit des Eingeschlossenseins. Kultur im Netz. Streaming von Opernhighlights. Virtuelles Umherspazieren in Museen. Digitales Nach-Erleben von legendären Theater-Momenten. Oder „gemeinsames“ Raven zu Techno-Tracks.
Das Heraufdämmern der neuen Zeit, es wurde noch begleitet von festlicher Musik. Händel erklang, in der Allerheiligenhofkirche der Residenz. Mit Teilen aus dem Messias-Oratorium, aus Brockes Passion, vor allem auch aus La Resurrezione. Heilsgewissheit. Zuversicht.
Einen der letzten intensiven, magischen Abende, bevor an den Theatern Deiner schönen, schwierigen Stadt alles anders wurde, verbrachtest Du am 26. Februar 2020 in den Kammerspielen. Gegeben wurde: „Melancholia“. In der Inszenierung von Felix Rothenhäusler, nach dem Endzeitepos des Dogma-Filmers Lars von Trier.
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