Theatergemeinde
München

Thea fragt

Kultur und Anfang

Spielzeiteröffnung, Theaterpremieren, frische Gesichter im Ensemble oder in den künstlerischen Teams – vieles ist neu im September. Thea fragt nach.


Johanna Kappauf 

Ab der Spielzeit 2022/23 gehört sie fest zum Schauspiel-Ensemble der Münchner Kammerspiele. Johanna Kappauf hat an Inklusionsworkshops der Otto Falckenberg Schule 2019 und 2020 teilgenommen und war bereits als Gast engagiert bei den KammerspielProduktionen „Heidi weint“ und „Wer immer hofft stirbt singend“.

Foto: Johanna Kappauf, privat

Wie beginnt ein guter Theaterabend?
Wenn ich mir noch mal den Text anschaue, das Gefühl habe, dass ich ihn gut kann und die Unruhe, die ich immer vor der Aufführung spüre, wenn ich die Bühne betrete, schnell vorbei ist.

Was kann man immer wieder neu entdecken?
Theaterspielen findet in der Gemeinschaft statt, wo ich mich, Mitspieler und Publikum immer wieder etwas anders wahrnehme. Auch Überraschungen kommen vor, auf die ich in meinem Spiel einzugehen versuche.

Auf welche Neuerungen freue ich mich?
Für mich wird es die erste Saison sein mit Theaterspielen als meiner Hauptbeschäftigung. Ich freue mich und bin gespannt, wie es mein Leben verändern wird.


Laurent Hilaire

Seit Mai neu in München und neu an der Staatsoper ist der Direktor des Bayerischen Staatsballetts.

Foto: Julian Baumann

Auf welche Neuerung freuen Sie sich in der kommenden Spielzeit?
Ganz allgemein gesprochen: Ich freue mich zu Beginn jeder Spielzeit immer besonderes darauf, die unterschiedlichen Facetten der Tänzerpersönlichkeiten in den verschiedenen Rollen zu entdecken. Das macht Theater für mich spannend.

Wie beginnt ein guter Theaterabend?
Bei einem Ballettabend würde ich sagen: Mit einer qualitativ hochwertigen Ouvertüre eines tollen Orchesters. Stimmt die Qualität, die Spannung, wird es meist ein toller Abend.

Was kann man immer wieder neu entdecken?
Die Persönlichkeiten der Künstlerinnen und Künstler, die bei jeder Aufführung anders sind. Es gibt keine Vorstellung ein zweites Mal. Ein Künstler entwickelt sich im Laufe der Jahre – als Künstler, aber auch als Mensch. Und das sieht man auf der Bühne in der Rollengestaltung. Die Gestaltung einer Rolle verändert sich permanent, wie 
das Leben auch. Und dann kann man natürlich die verschiedenen Besetzungen entdecken. Jede*r Darsteller*in ist anders.

Theas Tickets für das Bayerische Staatsballett


Thomas Linsmayer

Der Kulturmanager und Jurist ist Geschäftsführer des Deutschen Theaters München.

Foto: Deutsches Theater

Auf welche Neuerung freuen Sie sich in der kommenden Spielzeit?
Der Silbersaal, dieses besondere Schmuckstück der Münchner Theaterlandschaft, soll in Zukunft auch als Tanzhaus und Salon genutzt werden.

Was ist Ihr Lieblings-Stückanfang?
Ähnlich wie bei einem Klettersteig, der gleich am Anfang eine besondere Schlüsselstelle bietet, ist für mich ein aufregender Stückbeginn eine Initialzündung, die schon einmal andeutet, was einem im folgenden Theaterabend alles erwarten wird. Im Musical ist es auch nicht viel anders, wenn die Akteure einen fulminanten Start mit all ihrem Können bieten.

Was kann man immer wieder neu entdecken?
Ein guter Theater-, Opern- oder Konzertabend bedeutet immer wieder große Emotion. Die Kunst dieser Genres ist es ja, mit ihren jeweiligen künstlerischen Möglichkeiten Gefühle zu wecken, die uns abseits des Alltags in die Tiefen unserer eigenen Empfindungen führen können. Darauf sollte man sich immer wieder einlassen, mit Stücken, die man liebt und kennt – aber auch einmal mit etwas Unbekannten, das uns dann vielleicht positiv überraschen kann.

Musical-Tickets bei Thea


Mária Celeng

Die ungarisch-slowakische Sopranistin ist am Gärtnerplatztheater in der Partie der Ann Trulove in „The Rake`s Progress“ zu sehen.

Foto: Ildikó Kissimon

Was ist Ihr Lieblings-Stückanfang?
Das ändert sich immer bei mir, gerade der Anfang von „Rake's Progress“ von Strawinsky. Das wird die erste Premiere in der nächsten Spielzeit sein, am 7. Oktober. Das ist eine sehr interessante, rhythmisch-energetische Musik, sie ist eklektisch, jedoch auch durchschaubar. Eine Frau rettet einen Mann mit ihrer wahren Liebe.

Was kann man immer wieder neu entdecken?
Ich spiele mit neuen Reaktionen und Gefühlen, damit es nicht immer alles nach einem „Plan“ läuft. Absolute Ehrlichkeit und Präsenz in dem Augenblick sind wichtig für mich, und geben mir die nötigen Impulse und Energie. Das darf aber nie so markant sein, dass ich meine Partner überrasche.

Wie beginnt ein guter Theaterabend?
Für mich als Opernsängerin mit frischer Stimme und Körper.

Wovon müssen Sie sich verabschieden, damit ein guter Saisonbeginn gelingt?
Um einen guten Start zu haben, muss ich mich von meiner Heimat – ich habe zwei davon – und von allem, was damit verbunden ist, verabschieden: der Natur, den Menschen mit großem Herz, unserem Hund, meinen Verwandten und meinen Eltern, aber all dies bleibt in meiner Erinnerung. Ebenso wie meine zweite Heimat Budapest und 
meine ungarischen Freunde.

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