Così fan tutte

Nichts ist für die Ewigkeit. Und Menschen machen Fehler. Und doch ist Loslassen die schwerste Übung, wenn man zum ersten Mal vor Liebe brennt und sich nichts Anderes wünscht, als sie für immer festzuhalten. Doch kann man ewig so intensiv fühlen wie am Anfang? Ein Experiment beginnt, in dem die Männer durch ein Verkleidungsspiel die Treue ihrer Partnerinnen auf den Prüfstand stellen. Was bleibt, ist Ernüchterung. Und die Möglichkeit einer schmerzhaften Erkenntnis: Sicher sind nur die Freiheit und die Sehnsucht nach Vereinigung. Quelle: Bayerische Staatsoper

Erotische Versuchsanordnung

Thea-Kritiker Klaus Kalchschmid hat die Premiere gesehen und berichtet: 
"Für die erotische Versuchsanordnung von Mozarts modernster, schonungslosester „opera buffa“ in der Inszenierung von Theater-, Opern- und Filmregisseur Benedict Andrews („Seberg“ 2019) werden von der Seiten- oder Hinterbühne verschiedenste Räume: Es beginnt in einem leeren, angeranzten Raum mit breitem Panorama-Fenster, der später mit jeder Menge pornografischer Graffiti vollgekritzelt ist und den man am Ende von hinten sieht. In einer Beton-Garage mit einer Limousine, die ausgiebig bestiegen, auf der geturnt und an der sich gerieben und geräkelt wird, beginnt der perfide Partnertausch, um die Treue der Frauen Dorabella und Fiordiligi zu erproben. Anfangs haben die Männer Ferrando und Gulielmo einen Heidenspaß, bevor sich tiefe Gefühle Bahn brechen. Nach Versteckspiel in einem Feld aus Oleanderbüschen wird es ernst vor einer als Luftschloss aus Gummi sich entpuppenden Ritterburg. Am Ende gibt es auf der leeren Bühne nur Ernüchterung bei allen, auch den Drahtziehern Don Aldonso und Despina. Dabei bleibt offen, welche Paare in Zukunft miteinander leben werden oder ob nach all der Täuschung und den Lügen keiner vom anderen (und den anderen) mehr etwas wissen will."

Komponist Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto Lorenzo Da Ponte
In italienischer Sprache. Mit deutschen und englischen Übertiteln
Neuproduktion

Zur Stückbeschreibung des Nationaltheaters